Vor dem Gipfel

28. August 2015 | Klimaschutz

Mitten im Pazifik liegt die kleine Inselrepublik Kiribati, von deren Existenz inzwischen alle Staats- und Regierungschefs der 193 UN-Mitgliedsländer wissen. Denn Kiribatis Präsident Anote Tong hat ihnen einen Brief geschrieben. Sein Land wird es vielleicht nicht mehr lange geben. Der Inselstaat könnte schon bald vom Meer verschluckt werden, wenn der Klimawandel und damit der Anstieg des Meeresspiegels nicht gestoppt werden. Kiribati ragt weniger als zwei Meter aus dem Meer.

In seinem Brief fordert Anote Tong „ein globales und unmittelbares Moratorium für alle neuen Kohlebergwerke und Erkundungsprojekte“. Dafür sollen sich die Staats- und Regierungschefs auf dem Klimagipfel in Paris im Dezember einsetzen. Denn mit jeder neuen Kohlemine werden alle Bemühungen für ein neues Klimaabkommen untergraben.

Die Verbrennung von Kohle ist für ein Drittel der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, aber immer noch produzieren Kohlekraftwerke etwa vierzig Prozent des weltweiten Stroms. Auch in Deutschland wird trotz Energiewende immer noch auf die vermeintlich billige Kohle gesetzt.

In Kiribati hoffen die Menschen auf ein Pariser Klimaabkommen, das ihnen und anderen Betroffenen auch in Zukunft Lebensmöglichkeiten bietet. Als Alterative wird aber schon darüber nachgedacht, als Klimaflüchtlinge anerkannt zu werden.